Es ist Sonntagmorgen, 30. September, 10:15 Uhr: Wir treffen uns beim Bahnhof Gossau und nehmen den Bus zum Walterzoo. Dort angekommen, schauen wir den Meerscheinchen und Hasen im Eingangsbereich zu, während wir auf den Beginn unserer Führung warten. Die Biologin Jana beginnt die Führung bei den Tigern. Gerade ist nur der 200 Kilogramm schwer Vater der beiden Jungtiere im Aussenbereich. Die Tierpfleger müssen die Eltern getrennt halten, damit die Mutter nicht wieder schwanger wird. Wenn das Hormonimplantat in einer Woche wirkt, dürfen sie wieder zusammen sein.
Anschliessend spazieren wir zu den Schimpansen. Jana hat viel Hintergrundinformation, wie beispielsweise über ein Weibchen, dass bei Menschen aufgewachsen ist und immer noch mit Messer und Gabel essen kann. Deren Mutter wurde von Wilderern erschossen. Da Zoos kein Geld für Tiere zahlen wollten, verkauften die Wilderer das Jungtier an ein kinderloses Paar. Wie die Tiger und Löwen sind auch die Schimpansen Teil des Europäisches Erhaltungszuchtprogramm, um die genetische Vielfalt, Gesundheit und Population der Tiere zu erhalten.
Anschliessend führt uns die Biologin zum neuen Löwengehege, welches gerade dieses Wochenende eröffnet worden ist. Im Moment ist nur das Männchen draussen, da sich die Weibchen noch nicht an ihn gewöhnt haben. Sie dürfen etwas später raus, wenn er wieder in den Innerbereich muss. Wir lernen, dass Berberlöwen in freier Wildbahn schon lange ausgestorben sind.
Die Führung kommt bei den Erdmännchen dem Ende entgegen. Der Zoo hatte zu Beginn eine Population von gerade mal drei Tieren. Bis jetzt hat sich der Bestand schon verdreifacht. Erdmännchen leben in grossen Gruppen und haben immer einige wenige, welche die Gegend nach möglichen Raubtieren abchecken.
Jana verabschiedet sich. Jetzt haben wir noch zweieinhalb Stunden Zeit fürs Mittagessen und freie Zeit im Zoo. Nach dem Mittagessen teilen wir uns in kleinere Gruppen auf und schauen uns den Rest des Zoos an. Am Nachmittag kommen auch die beiden jungen Tigermädchen ins Aussengehege – sie sind richtig süss. Um 15 Uhr treffen wir uns nochmals und schauen die erste Hälfe des Theaters an. Dieses Jahr geht es um das Mädchen Alana und das Drachenei.
Um 16 Uhr müssen wir den Zoo verlassen und zurück nach Gossau. Der Ausflug hat Spass gemacht.
Autor: Jonas Heimbucher
Fotos: Benjamin Schlegel